Kopfläuse

Kopfläuse

Hausmittel gegen Kopfläuse
Welche Hausmittel gegen Kopfläuse wirken?
Quelle: Gilles San Martin

Da sind sie wieder... kleine lästige Krabbelviecher!

Besonders in den kühleren Jahreszeiten tanzen Kopfläuse mitunter ganzen Kindergartengruppen oder Schulklassen samt den dazugehörigen Familien auf den Köpfen herum. Früher hieß es: Mangelnde Hygiene! Heute weiß man es besser. Sauber gewaschenes Haar ergibt sauber gewaschene Läuse. Auch wenn die kleinen Tierchen den lateinischen Namen Pediculus humanus capitis tragen, ist ihnen Bildung und Einkommen völlig gleichgültig.

Doch wie wird man sie wieder los? Nicht immer muss es ein chemisches Kopflausmittel bei Läusebefall sein. Es lohnt ein Blick auf erprobte Hausmittel gegen Kopfläuse.

Symptome

Die nur 2-3 mm großen Kopfläuse können weder springen noch fliegen. Sie krabbeln einfach von Kopf zu Kopf. Wie kleine Vampire zapfen sie das Blut aus unserer Kopfhaut. Speichelsekret, das beim Biss in die Haut gerät und dafür sorgt, dass das Blut flüssig bleibt (ähnlich wie bei dem Stich einer Mücke) oder auch die Ausscheidungen der Kopflaus sind die Auslöser für den unerträglichen Juckreiz. Besonders häufig befallen ist die Region hinter den Ohren oder auch der Nacken. Wenn dann fortwährend gekratzt und gerieben wird, kann es zu schmerzhaften und entzündlichen Wunden kommen, die dann mitunter ärztlich behandelt werden müssen.

Ursachen

Gerade Kinder stecken beim Spielen die Köpfe zusammen, übernachten in einem Bett, teilen Kissen, Decken, Bürsten etc. Da kann es geschehen, dass erwachsene Kopfläuse von einem Kopf zum anderen wandern. Die Läusekinder, die sogenannten Nissen oder Läuseeier, halten sich immer in Kopfhautnähe auf und verlassen „ihren“ Menschenkopf nicht. Auch ausgewachsene Kopfläuse verlassen ihren Wirt nur äußerst ungern, denn sie brauchen alle 2-4 Stunden eine neue Blutmahlzeit um zu überleben. In längerem Haar kann sich die Laus gut festhalten und verstecken, nur bei einer Haarlänge unter 2 cm hat sie damit Schwierigkeiten. Die Laus legt ca. 10 Eier am Tag, die weißlichen Nissen kleben an den Haaren und lassen sich nur schwer entfernen. Aus den Nissen wächst innerhalb von 14-21 Tagen eine Laus, die nach 2 weiteren Tagen wiederum anfängt Eier zu legen! Ein Auskämmen mit dem Nissenkamm reicht also bei Weitem nicht aus.

Therapie

  • Geben Sie im Umfeld Ihres Kindes Bescheid, sonst stecken sich die Kinder untereinander immer wieder neu an
  • Bettwäsche, Kissenbezüge, Kleidung und Handtücher möglichst regelmäßig und so heiß wie möglich waschen
  • Kontrollieren Sie den Haarschopf der Geschwisterkinder und Ihren eigenen vorsorglich mit, denn auch Erwachsene sind für die Läuse leichte Beute!
  • Übertreiben Sie es nicht, lässt sich das Haar etwas kürzen ist es ja gut, aber keine Tränen wegen abgeschnittener Zöpfe und wochenlang eingefrorener Kuscheltiere!
  • Vielleicht lassen sich Bürsten und Kämme gegen neue austauschen.
  • Oder legen Sie Dinge, die sie im Verdacht haben mit Läusen in Berührung gekommen zu sein, einfach ein paar Tage zur Seite, die Kopfläuse „verhungern“ dann im wahrsten Sinne des Wortes.
  • Bei kleineren Gegenständen, wie zum Beispiel Kuscheltieren bietet sich eine übergangsweise Unterbringung in einem Plastikbeutel an, so entziehen Sie den Tieren ihre Nahrung.
  • Unerlässlich ist die Kontrolle der Kopfhaut und das gründliche Auskämmen mit einem in jeder Apotheke oder Drogeriemarkt erhältlichen Nissenkamm, der besonders eng aneinanderliegende Zinken hat.
  • Um es für Sie und Ihr Kind leichter zu machen, geben Sie nach dem Haarewaschen einfach etwas handelsübliche Spülung ins noch feuchte Haar, das hindert die Läuse am Weglaufen. Seien Sie gründlich, gehen Sie Haarsträhne für Haarsträhne vom Ansatz bis zur Spitze durch. Seien Sie dabei konsequent und machen Sie das Haareauskämmen für mindestens 3 Wochen zu Ihrem täglichen Ritual, um auch die letzten Kopfläuse und Ihre Nachkommen zu erwischen.
  • Versuchen Sie Ihr Kind während dieser oft langwierigen Prozedur abzulenken. Eine Geschichte, ein Bilderbuch oder eine Hörspielkassette können da hilfreich sein.

Denken Sie daran, nicht nur Sie brauchen Geduld, Ihr Kind auch!

Hausmittel gegen Kopfläuse

  1. Teebaumöl
    • Geht es um ausgewachsene Kopfläuse, hat sich das australische Teebaumöl als Läusemittel bewährt. Vermischen Sie ca. 10 Tropfen dieses intensiv riechenden Öls mit der normalen Menge Shampoo in der Hand und schäumen Sie das Haar ein. Lassen Sie das Shampoo-Öl-Gemisch ca. 10 Minuten einwirken.
    • Sie können auch Ihr eigenes Haarwasser herstellen, indem Sie 25 ml gereinigten Alkohol, 25 ml destilliertes Wasser und 5 ml Teebaumöl miteinander vermischen und diese Mischung auf der Kopfhaut einmassieren. Wirksam ist diese Art der Anwendung besonders dann, wenn Sie die Haarwasser-Mischung über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag dann das Haar sorgfältig waschen und gründlich ausbürsten bzw. auskämmen.
    • Auch Bettwäsche, Kissenbezüge und Decken lassen sich mit Teebaumöl ganz einfach in der Waschmaschine behandeln. Geben Sie 40-50 Tropfen Teebaumöl in den Waschgang zur Desinfektion.
    • Achten Sie bei der Verwendung von Teebaumöl bitte darauf, dass kein Öl in die Augen kommt! Außerdem sollten Sie Teebaumöl nicht in Kombination mit anderen homöopathischen Mitteln verwenden!
  2. Essigwasser
    • Es hat sich bewährt, das Haar nach einer Läusebehandlung mit verdünntem Essigwasser zu spülen. Oftmals lassen sich dann die klebrigen Nissen leichter mit dem Nissenkamm (auch Läusekamm genannt) entfernen.

Homöopathie gegen Kopfläuse

Auch wenn gegen die kleinen Blutsauger selbst kaum ein Kraut gewachsen ist, so kann man doch gerade Kindern helfen, sich nicht blutig zu kratzen.

  1. Als erste Maßnahme sollten sie Ihrem Kind die Fingernägel kürzen, damit es sich keine Kratzwunden zufügen kann.
  2. Graphites D6
    2-3 Tabletten aus der Apotheke lindern den Juckreiz
  3. Ledum D6 (Sumpfporst oder auch „Wilder Rosmarin“)
    2-3 Tabletten täglich haben sich ebenfalls bewährt um den andauernden Juckreiz zu besänftigen.

Klassische Medizin gegen Kopfläuse

  1. Anerkannte und erprobte Mittel gegen Kopfläuse aus der Apotheke enthalten in aller Regel einen Basisstoff aus Insektengift z.B. Allethrin, Permethrin oder das bekannte Pyrethrum aus der Chrysantheme. Alle diese Wirkstoffe schädigen das Nervensystem der Kopfläuse und töten sie ab. Die bekanntesten Mittel dieser Art sind:
    • Infectopedicul, Fa. Infectopharm
    • Goldgeist Forte, Fa. Gerlach
    • Jacutin, Fa. Hermal
  2. Als mildere Alternativen gelten die Präparate mit dem Wirkstoff Dimeticon.
    Hierbei handelt es sich um ein Öl auf Silikonbasis. Es verklebt die Atemöffnung der Kopfläuse und nimmt ihnen so die nötige Sauerstoffversorgung.
    • Nyda® L
    • EtoPril® und
    • Jacutin Pedicul Fluid

    seien hier exemplarisch erwähnt.

Bitte bedenken Sie, dass diese Läusemittel nur in der Apotheke oder Versandapotheke erhältlich sind. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt um ein Rezept zu bitten! Beachten Sie genauestens die Gebrauchsanweisung und achten Sie auf evtl. auftretende Nebenwirkungen wie Rötungen. Achten Sie darauf, dass die Augen nicht in Kontakt mit diesen Mitteln kommen um evtl. Reizungen zu vermeiden. Denken Sie an die Wiederholungsbehandlung, wann Sie erfolgen sollte, können Sie in den jeweiligen Beipackzetteln nachlesen!

Zum Arzt wegen Kopfläuse

  1. Wenn Ihr Kind noch sehr klein ist (unter 3 Jahren)
  2. Es sich stark aufgekratzte Wunden zugefügt hat (Entzündungsgefahr)
  3. Oder eine Läusebehandlung nicht erfolgreich war.

Besonderheiten

Nicht alle Läusearten sind harmlos! Unangenehme Reisemitbringsel aus den Tropen sind zum Beispiel Kleiderläuse, die Flecktyphus und Rückfallfieber übertragen können. Bei Krankheitsanzeichen wie Fieber, Zittern oder Gliederschmerzen nach Kleiderlaus-Bissen suchen Sie dringend einen Arzt auf!

Fazit

Kopfläuse sind lästig und ärgerlich, aber noch lange kein Beinbruch! Wichtig ist, dass Sie möglichst schnell und gründlich gegen die kleinen Krabbeltiere vorgehen, sei es mit Mitteln aus der Apotheke oder ob Sie ein Hausmittel gegen Kopfläuse anwenden möchten.

Weitere Infos: Deutsche Pediculosis Gesellschaft e.V.

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