Mandelentzündung

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Mandelentzündung
Mandelentzündung
Blausen 0860 Tonsils&Throat Anatomy“ von BruceBlaus. When using this image in external sources it can be cited as:Blausen.com staff. "Blausen gallery 2014". Wikiversity Journal of Medicine. DOI:10.15347/wjm/2014.010. ISSN 20018762. - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons.

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden: Diese Symptome sind unangenehm und können bereits die ersten Anzeichen einer akuten oder chronischen Mandelentzündung sein. Im folgenden zeigen wir auf, wie man eine Entzündung der Mandeln, unter Medizinern Angina tonsillaris oder Tonsillitis genannt, erkennt und selber mit Hausmitteln behandeln kann.

Wenn Krankheitserreger in den Mund- und Nasenraum eindringen, müssen sie über den Rachen an den Gaumenmandeln vorbei, die sich seitlich hinter dem Gaumenbogen befinden. Die Gaumenmandeln gehören zusammen mit den Nasen-Rachen-Mandeln, den Zungengrundmandeln und den Seitensträngen zu einem speziellem Gewebe, welches Krankheitserreger herausfiltern und bekämpfen soll.

Bei einer akuten Mandelentzündung (Angina tonsillaris) funktioniert dieser Immunschutz nicht ausreichend und Bakterien und Viren können sich explosionsartig vermehren und vom Körper nicht mehr bekämpft werden.

Symptome

Die Symptome einer Mandelentzündung können starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, hohes Fieber und Abgeschlagenheit sein. Es treten darüber hinaus Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit auf. Die Halsschmerzen können bis in die Ohren und Kieferwinkel ausstrahlen. Vermehrter Speichelfluss und Mundgeruch sind möglich. Außerdem sind die Mandeln und die Hals-Lymphknoten fühlbar angeschwollen.

Ursachen

Eine Angina entsteht durch Bakterien oder Viren, die durch eine Tröpfcheninfektion, beispielsweise beim Husten, Niesen, Sprechen oder Küssen, übertragen werden. Stress und ein geschwächtes Immunsystem können die Wahrscheinlichkeit erhöhen an einer Mandelentzündung zu erkranken.

Diagnostik

Um herauszufinden ob die Mandelentzündung durch Bakterien oder Viren hervorgerufen wurde, muss der Arzt den Rachen- und Nasenraum und den Zungengrund mit speziellen optischen Geräten (Endoskopen) untersuchen. Dabei sind die Gaumenmandeln gerötet und mit gelblich weißen Stippen belegt (Eiterflecken). Eine gleichzeitige Mittelohrentzündung wird durch eine Untersuchung des Trommelfells mit dem Ohr-Mikroskop ausgeschlossen. Um herauszufinden welche Erreger die Entzündung ausgelöst haben und ob es sich um eine chronische Tonsillitis handelt, kann das Blut dahingehend untersucht werden.

Therapie

Eine beginnende Mandelentzündung kann gut vom Patienten selbst behandelt werde. Dabei ist, besonders auch bei Kindern, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr essenziell solange nicht andere Krankheiten, wie eine Herzschwäche dies ausschließen. Bei Schluckbeschwerden und Halsschmerzen helfen weiche und kühle Nahrungsmittel. Dabei sollte auf Speiseeis verzichtet werden, da dieses viel Zucker enthält, welches das Bakterienwachstum antreibt. Eiswürfel werden deshalb bevorzugt. Rauchen und starke Gewürze sowie säurehaltige Säfte sollten ebenfalls vermieden werden.

Hausmittel gegen Mandelentzündung

Feuchte Halswickel mit:

  • Quark, möglichst Zimmertemperatur oder leicht wärmer
  • Zwiebel, Knoblauch und Bärlauch haben eine antibiotische Wirkung, d.h. sie töten Bakterien ab
  • Salz, z.B. Himalajasalz oder Meersalz, wirkt desinfizierend,
  • Heilerde mit lauwarmen Wasser zu einem Brei verrührt
  • Zitronen, in Scheiben geschnitten
  • Kartoffeln (mit Schale), gekocht und in einem Küchentuch zerdrückt, noch warm

Als Innentuch verwendet man ein Baumwolltuch, darüber ein weiteres Tuch aus Baumwolle und hierüber ein Woll- oder Seidentuch. Bei Wickeln wird immer der dünnste Stoff auf die Haut gelegt. Die Wirbelsäule wird dabei nicht mit den Zusätzen bedeckt.

Mit folgenden Hausmitteln kann gegurgelt werden:

  1. Kalter " class="glossaryLink cmtt_Hausmittel">Kamillentee, Salbeitee oder Tausendgüldenkraut lindern Halsschmerzen (diese können entweder getrunken oder mit ihnen gegurgelt bzw. gespült werden)
  2. Zwiebelsaft
  3. Gurgeln mit Salzwasserlösung, wirkt desinfizierend. Hierbei ein Teelöffel Salz in einem halben Liter Wasser auflösen, etwa 10 mal jeweils eine halbe Minute gurgeln.
  4. Teebaumöl (drei Tropfen in einem Glas lauwarmen Wasser)
  5. Myrrhentinktur (fünf Tropfen pro Glas lauwarmes Wasser)
  6. Aloe Vera, wirkt immunstärkend und wehrt Viren, Parasiten und Bakterien ab, am besten stündlich mit hundertprozentigem Aloe Saft gurgeln
  7. Apfelessig mit Honig, besonders Manuka Honig
  8. Manuka Honig mit Ingwer
  9. Tee aus getrocknete Ringelblumenblüten, Ziehzeit 10 Minuten
  10. Propolis, ein Schutzharz der Bienen, antibiotische Eigenschaften, wirkt auch bei Entzündungen im Mundbereich wie Zahnfleischentzündungen, erhältlich als Tropfen, Tabletten, Kapseln, Lutschtabletten oder Globuli

 

  • Kalte Wadenwickel bei Fieber (kaltes Wasser, Tücher müssen vom Knöchel bis zum Knie gewickelt werden. Nach 10 Minuten auswechseln. Dies 4-6 Mal wiederholen)
  • Ansonsten bei Fieber „Ausschwitzen“: Ab unter die Bettdecke und einen warmen Tee trinken. Das Warmhalten von Außen und Innen sorgt für die Ausscheidung der Bakterien

Homöopathie gegen Mandelentzündung

  1. Bei Fieber: Aconitum napellus: Stündlich 5 Globuli in der Potenzstufe C9
  2. Geröteter Rachen, Schluckbeschwerden und Schwitzen: Belladonna C9, jede Stunde 5 Globuli
  3. Halsschmerzen, geschwollene und berührungsempfindliche Zunge, starker Durst: Cantharis C4 oder Mercurius corrosivus C30
  4. bei chronischer Mandelentzündung: Kalium muriaticum C9, zweimal täglich 5 Globuli

Schüssler Salze: Nr. 12 (Calcium sulfuricum) zusammen mit Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) und Nr. 4 (Kalium chloratum), Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 14 (Kalium bromatum)

Klassische Medizin gegen Mandelentzündung

Auftretendes Fieber kann mit Paracetamol behandelt werden. Dies wirkt zusätzlich schmerzlindernd. Eine starke Mandelentzündung, die durch Bakterien ausgelöst wird, behandelt der Arzt mit Antibiotika. Auch bei Viren kann jedoch ein Breitbandantibiotika notwendig sein, um die zusätzliche Ansteckung mit Bakterien zu vermeiden. Bei Halsschmerzen können Rachen-Sprays und Lösungen zum Gurgeln Abhilfe schaffen.

Zum Arzt wegen Mandelentzündung

Wenn die anfänglichen Symptome nicht nach ein paar Tagen abklingen, stark ausgeprägt sind oder sich sogar verschlimmern, ist es notwendig einen Arzt aufzusuchen. Bei Kindern ist ein Gang zum Arzt generell anzuraten.

Bei einer chronischen Mandelentzündung mit Folgeerkrankungen oder bei Komplikationen wie zum Beispiel einen Abszess, kann es ratsam sein, sich die Mandeln operativ entfernen zu lassen.

Besonderheiten

Seitenstrang-Angina: Bei einer chronischen Mandelentzündung können auch die Seitenstränge im Bereich der seitlichen Rachenhinterwand gerötet sein. Die Beschwerden sind meist geringer ausgeprägt, eine Seitenstrang-Angina neigt jedoch dazu immer wieder aufzutreten. Sie entsteht oft bei Patienten, die sich die Mandeln operativ entfernen lassen haben oder durch Infekte der Nasen- und Nasennebenhölen-Schleimhäute.

Fazit

Eine Mandelentzündung ist ernst zu nehmen. Wenn sich die Symptome nicht innerhalb weniger Tage bessern oder von Anfang an massiv sind, ist ein Arzt aufzusuchen. Jedoch kann eine leichte Mandelentzündung sehr gut mit allerlei Hausmitteln behandelt werden.

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